Freitag, 29. März 2024

Fyvush Finkel
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† Philip Finkel (1922-2016)


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Der beliebte jüdische Schauspieler Fyvush Finkel, hauptsächlich bekannt aus David E. Kelleys Serie Picket Fences - Tatort Gartenzaun, ist am Wochenende im Alter von 93 Jahren zuhause in Manhattan gestorben. Sohn Ian bestätigte die Meldung, sagte, sein Vater hatte schon seit längerer Zeit Herzprobleme. In Brooklyn mit dem englischen Namen Philip als Sohn jüdischer Immigranten geboren, wurde aber schon bald Fyvush genannt, dem jiddischen Äquivalent. Bereits mit 9 Jahren eroberte er die Bühne, unterhielt die Leute als Sänger, Tänzer und Komiker im jüdischen Theater wie auch als Stegreif-Komiker.

Wenn er nicht in Manhattan auftrat, war er oft in den Catskills Resorts zu finden, im Upstate New York, Teil des Borscht-Gürtels. Er war in seiner Gemeinschaft populär, wurde jedoch einem größeren Publikum bekannt gemacht, als er 1964 in der nationalen Theateraufführung von „Anatevka“ (OT: Fiddler on the Roof) den Gastwirt Motschach spielte. 1981 übernahm er die Rolle des Milchmanns Tevje auf einer Theatertour. Kurze Zeit später bekam er eine Rolle in dem Off-Broadway-Stück „Little Shop of Horrors“ und bekam einen Obie-Preis für seine Arbeit in der Wiederaufführung von Hy Krafts Stück „Cafe Crown“ auf dem New York Shakespeare Festival, wo er 1988 zusammen mit Eli Wallach auf der Bühne stand.

1994 holte ihn David E. Kelley zu seiner Familien-Krimi-Anwaltsserie Picket Fences an Bord, wo er in 86 Episoden den forschen und liebevollen Anwalt Douglas Wambaugh spielte, wofür er zweimal für den Emmy® nominiert wurde. Kelley engagierte ihn auch später als exzentrischen Lehrer in seiner Serie Boston Public sowie in einer Gastrolle 2013 in Harry's Law. Zwischendurch spielte er in der Neuauflage der Serie Fantasy Island, die jedoch nach 13 Episoden eingestellt wurde.

Auf der Leinwand war Finkel auch zu sehen - u.a. als Page Milton Glickman neben Michael J. Fox in Ein Concierge zum Verlieben, als Murray Chotiner 1995 in Oliver Stones Nixon sowie in A serious Man von den Coen-Brüdern. Zuletzt stand er bei der Dramödie Game Day vor der Kamera, die derzeit noch fertiggestellt wird.

Fyvush Finkel war 61 Jahre lang mit Trudi Lieberman verheiratet, die 2008 verstarb. Er hinterlässt Sohn Ian, Musikarrangeur und Xylophonvirtuose, und Sohn Elliot, einen Konzertpianisten. Es würde mich nicht wundern, wenn er vor dem jüngsten Gericht die Aktentasche auf den Tisch knallt und sagt „Douglas Wambaugh für den Verstorbenen!“ ■ mz

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