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07 | 14 | 21 | 28
What the Fuck heißt „Redirected“?
Redirected
Eigentlich wollte Michael seiner Freundin heute einen Heiratsantrag machen, doch als ihn seine ehemaligen Kumpel zu einer kleinen Spritztour „überreden“, findet er sich zunächst als Fluchtwagenfahrer eines Überfalls auf ein illegales Gangstercasino wieder, ehe er schlussendlich blutüberströmt in einem Hotelzimmer im tiefsten Litauen aufwacht.
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Der Flug nach Malaysia, den die vier Freunde mit dem erbeuteten Geld angetreten hatten, wurde wegen eines Vulkanausbruchs kurzum nach Osteuropa umgeleitet. Von seinen Freunden vorerst keine Spur, dafür aber ein Batzen Geld und ein paar angepisste Gangster aus der Heimat, die die Kohle zurück und Michael an den Kragen wollen. Doch weder die vier Freunde noch die Gangster haben ihre Rechnung mit der litauischen Unterwelt gemacht...

Warum man den Titel nicht eingedeutscht hat und stattdessen etwas in Englisch dazugedichtet hat, kann man nicht so nachvollziehen. Eigentlich müsste der Film „Umgeleitet“ heißen, denn das ist der Knackpunkt, der unsere Figuren nach Litauen führt. Wie auch schon Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm ist dieser Film ein Roadmovie, dessen Ursache der Ausbruch des besagten Vulkans ist. Redirected spielt jedoch zu 80% in Litauen und ist somit eine Art abgefahrener Reiseführer für britische/amerikanische Touristen.

Inwiefern das Lokalkolorit Litauens der Wirklichkeit entspricht, sei dahingestellt. Man kann sich aber denken, dass ein Großteil davon frei erfunden ist. Tatsächlich spricht ein Großteil der einheimischen Bevölkerung, der älteren Jahrgangs, kein Englisch, weshalb hier auch viel Litauisch gesprochen wird - zum besseren Verständnis auch untertitelt, obwohl man eigentlich den Film ohne Untertitel sehen sollte, denn unsere englischen Hauptfiguren haben schließlich auch keine Untertitel, die ihnen weiterhelfen!

Der Film beginnt mit der Einführung einer Sympathiefigur - Michael - Wache der Königin und eigentlich an seinem Geburtstag auf dem Weg zu seiner Freundin, um ihrer Hand anzuhalten. Dann wird er von seinen „Freunden“ gekidnappt und in einen Überfall verwickelt. Während seine Freunde hinterher nach Malaysia verschwinden, wird Michael, der unmaskiert auf einer Überwachungsaufnahme zu sehen ist, vom Gangsterboss und dessen Schergen heimgesucht und gejagt. Somit muss sich Michael an seine Freunde heften und seine Verabredung mit seiner zukünftigen Verlobten verschieben.

Als Michael dann plötzlich mit einer Platzwunde am Kopf in einem Land aufwacht, in dem er keine Silbe versteht, beginnt einer der abgefahrensten Trips der Filmgeschichte. Leider gerät die Geschichte um Michael nach und nach immer mehr in den Hintergrund bzw. zum Running Gag, wenn plötzlich irgendwo sein Smartphone klingelt und seine Freundin plötzlich losplappert.

Vinnie Jones, der hier den Gangsterboss spielt, der eigentlich nur seinen Ring zurückhaben will, wird immer mehr zum Sympathieträger, denn er kann sich auch in Litauen trotz Sprachbarriere dank Bewaffnung und Gefolge durchsetzen und findet prompt auch nach und nach alle Flüchtigen. Nur auf seinen Ring muss er bis zum Ende warten, der mittlerweile am Ringfinger eines frisch vermählten Hochzeitspaares befindet - das allerdings selbst ordentlich austeilen kann.

Bube, Dame, König, GrAs trifft auf Mad Dogs trifft auf Eurotrip und Hostel könnte man den Film beschreiben. Allerdings ist der Film nur bedingt unterhaltsam. Die „Freunde“ von Michael sind dermaßen bescheuert, dass es schon wieder weh tut - aber das kann auch am Drehbuch liegen, das genauso daherkommt. Da kommt beim Zuschauer der „Aggro“ raus, der verlangt: Nu erschieß die doch mal einer! Die einzig intelligenten Figuren kann man locker an einer Hand abzählen. Dementsprechend endet der Film auch quasi in einer wilden „Tortenschlacht“, ohne irgendwie auch nur im Ansatz den Film zu beenden, wie er begonnen hat - mit einer Story. ■ mz

Komödie/Action/Krimi
LT/GB 2014
99 min


mit
Scot Williams (Michael)
Vinnie Jones (Golden Pole)
Gil Darnell (Johnny)
Anthony Strachan (Ben)
Andrius Ziurauskas (Staska)
Vytautas Sapranauskas (Algis)
Monika Vaiciulyte (Simona)
u.a.

drehbuch
Jonas Banys
Lewis Britnell
Emilis Velyvis

musik
Paulius Kilbauskas
Domas Strupinskas

kamera
Feliksas Abrukauskas

regie
Emilis Velyvis

verleih
Rekord-Film
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