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Kinostarts August 2016

04 | 11 | 18 | 25
Ghostbusters
Als sich in New York Geistersichtungen häufen, sehen Abby, langjährige Expertin für paranormale Phänomene, und Jillian, ihre technologische Allzweckwaffe, die Zeit gekommen, öffentlich rehabilitiert und nicht mehr als Spinnerinnen verspottet zu werden. Mit Abbys Studienfreundin Erin und der U-Bahn-Angestellten Patty gründen die beiden eine Spezialtruppe, die mit coolen Gadgets Geister fängt und vernichtet. Als ein durchgeknallter Wirrkopf ein Dimensionsportal zum Jenseits öffnet, schlägt die große Stunde der Ghostbusters...
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Ghostbusters - Ist Holtzmann lesbisch?

»Die Katze ist aus dem Sack.«

32 Jahre nachdem Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis (†) und Ernie Hudson damit anfingen, Gespenster einzufangen, kommt nun eine Neuadaption in die Kinos, die die Fans des Originals auf die Barrikaden brachte. Viele wollten keine Frauen in den Figuren ihrer Leinwandhelden der 80er Jahre sehen, auch waren viele von der Neuverfilmung mit zahlreichen, teils sinnfreien Gastauftritten der übriggebliebenen Originalschauspieler dermaßen enttäuscht, dass der Film zum Filmstart bereits mit nur 2/10 Punkten in der Internetfilmdatenbank zu einem der größten Neuauflagenflops wurde. Oder werden könnte?

Immerhin hat sich die Bewertung nach dem weltweiten Start auf einen gesunden Mittelwert erholt, doch die Mehrheit mag sich mit Paul Feigs Werk nicht anfreunden - zu viele Kompromisse, zu viel Bekanntes, zu wenig Mut für Neues und vor allem zu viele Witze, die ins Leere laufen. Dabei haben sich alle Beteiligten angestrengt, das Ganze überhaupt zu stemmen! Sicher, die Idee mit dem Geschlechtertausch geht ganz in Ordnung, und auch die Schauspieler zeigen, dass sie es drauf haben.

Jeder wird sich im Nachhinein an die quirlig-schräge Mechanikerin Jillian Hotzmann und an den quarkdummen Assistenten Kevin, der sich die Brillengläser herausgenommen hat, um sich besser die Augen reiben zu können, erinnern, während der Rest im Einheitsbrei untertaucht, fehlen doch so oft treffsichere Witze und originelle Szenarien. In Anbetracht der Präsenz der SNL-Protagonistinnen Kristen Wiig, Kate McKinnon, Leslie Jones, Cecily Strong, John Milhiser sowie natürlich den SNL-Klassikern Bill Murray und Dan Aykroyd könnte man denken, dass sich die Witze der Show, die sich in den letzten Jahren ähnlich miserabel verhalten haben, auf den Film abgefärbt haben.

Doch Katie Dippold, die nach dem SNL-Konkurrenten Mad TV Erfolge mit Parks and Recreation feierte und nun nach ►Taffe Mädels (Fortsetzung ist bereits in Planung) erneut mit Paul Feig und Melissa McCarthy zusammenarbeitete, zeigt einen Punkt auf, der meiner Meinung nach einer der Hauptgründe ist, warum vieles in dem Film verpuffte: »Es wurde so viel geschnitten. Selbst der erste Schnitt war viereinhalb Stunden lang, und das mit dem gestraffen Drehbuch! Wir haben so viele verschiedene Versionen, Versatzstücke und verschiedene Szenen versucht. Ich hatte noch nie so viel originelles Zeug zu einer Idee geschrieben, die bereits existierte.«

»Es gab eine Menge Zeugs aus den früheren Entwürfen, das wegen der Zeit geschnitten wurde«, führt Dippold weiter aus, »wie Stücke, wo sie Geistern hinterher rennen und Holtzmann [zu Abby] „Runter! Runter!“ sagt und sie dann in Deckung geht und Holtzmann einfach weiter rennt, einfach nur um Wege zu finden, sie zu ärgern. Es gab nicht viel Zeit, sowas zu machen. Für mich war es aber so, als würde jemand, der sich daran erfreut, unkonventionell zu sein, sich nicht so sehr beeindruckt fühlen würde wie andere Leute, und mehr oder weniger einfach nur andere Leute ärgern wollen.«

Immerhin soll eine halbe Stunde längere Fassung auf DVD erscheinen, in der auch die geschnittene Tanzszene der Geister, die in der knapp zweistündigen Kinofassung lediglich im Abspann zu sehen ist, enthalten sein soll. Wer weiß, vielleicht gibt es dann auch ein paar Witze mehr, die funktionieren...

»Vergleichen Sie mich nicht mit dem Bürgermeister aus Der weiße Hai

Eine gewisse Harmlosigkeit zieht sich durch den ganzen Film, der einige Geisterkontakte dämonisch einführt, aber letztlich folgenlos bleiben lässt. Die Geschichte konzentriert sich auf die Rekrutierung des neuen Teams und die Etablierung der Spektralphänomene und entwickelt parallel die Verschwörungspläne eines Wirrkopfs, der seinen Lebensinhalt darin sieht, die Welt von den Toten überschwemmen zu lassen, im Gegensatz zum Original, in dem die Gefahr noch vom Zorn einer mesopotamischen Gottheit ausging.

Neben den bereits erwähnten noch lebenden Originalschauspielern, allen voran Bill Murray als skeptischer Dr. Martin Weiss, der übrigens nach dem Ableben von Murrays Synchronstimme von Oliver Kalkofe gesprochen wird, gibt es übrigens auch ein Wiedersehen mit dem grünen Lieblings(quäl)geist Slimer, wie auch einen sehr netten Witz und das Wiedersehen mit der alten Feuerwache, die damals das Hauptquartier der Ghostbusters wurde, die jedoch für die finanziell unterbemittelten Damen zu teuer war, worauf sie sich über einem Chinarestaurant niedergelassen hatten!

Zudem sei noch erwähnt, dass Oliver Kalkofe auch am deutschen Dialogdrehbuch mitgefeilt hat, weshalb auch Begriffe wie „Gesichtsbidet“ und „Geister-Uschis“ im Gedächtnis hängenbleiben. Die Neuverfilmung macht jedoch jede Menge Spaß, negativen Kritiken zum Trotz! Bleibt zu hoffen, dass die DVD-Fassung schlüssiger und lustiger wird. Immerhin hat der Film in Hollywood eine Diskussion um die Gleichberechtigung der Frauen ausgelöst, weshalb auch inzwischen einige weitere Figuren die Geschlechter gewechselt haben... ■ mz

Komödie/Fantasy
USA 2016
117 min
3D


mit
Melissa McCarthy (Abby Yates) Anke Reitzenstein
Kristen Wiig (Erin Gilbert) Katrin Fröhlich
Kate McKinnon (Jillian Holtzmann) Tanya Kahana
Leslie Jones (Patty Tolan) Peggy Sander
Chris Hemsworth (Kevin) Tommy Morgenstern
Andy Garcia (Bürgermeister Bradley) Stephan Schwartz
Charles Dance (Dr. Filmore) Friedhelm Ptok
Nate Corddry (Leif) Roland Wolf
Neil Casey (Rowan North) Gerrit Schmidt-Foß
Ernie Hudson (Onkel Bill) Jürgen Kluckert
Sigourney Weaver (Rebecca Gorin) Karin Buchholz
Bill Murray (Dr. Martin Heiss) Oliver Kalkofe
Dan Aykroyd (Taxifahrer) Thomas Danneberg
Annie Potts (Empfangsangestellte) Philine Peters-Arnolds
Ed Begley jr. (Ed Mulgrave) Bodo Wolf
Michael Kenneth Williams (Agent Hawkins) Thomas Petruo
Matt Walsh (Agent Rourke) Peter Flechtner
u.a.

drehbuch
Paul Feig
Katie Dippold

musik
Theodore Shapiro

kamera
Robert Yeoman

regie
Paul Feig

produktion
Columbia Pictures
Village Roadshow Pictures
The Montecito Picture Company
Feigco Entertainment
Ghostcorps
LStar Capital
Pascal Pictures

verleih
Sony

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