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Daddy's Home
Ein Vater zu viel
Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr - auch für Radiomann Brad, der seine liebe Mühe damit hat, für die beiden Kinder seiner neuen Frau ein guter Stiefpapa zu sein. Ganz allmählich gelingt es ihm, das Vertrauen der Kids zu gewinnen. Just in diesem Moment fährt Dusty, der leibliche Vater, auf einem dicken Motorrad vor. Cool, reich und schlagfertig ist er - und zudem wild entschlossen, seine Familie zurückzugewinnen. Ein gnadenloser Wettkampf um die Gunst der lieben Kleinen beginnt...
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5 Jahre ist es jetzt schon wieder her, als wir Will Ferrell und Mark Wahlberg das erste Mal zusammen auf der Leinwand gesehen haben. Damals waren sie Die etwas anderen Cops, die von Schreibtischtätern zu Actionhelden wurden. Diesmal stehen sie sich rivalisierend gegenüber. Der ehemalige SNL-Komiker Will Ferrell spielt den Stiefvater mit dem friedvollen Pupennamen Brad, der geborene Vater, der sich wirklich um die Kids kümmert und um deren Gunst und Liebe kämpft.

Die kleine Megan mag ihn zwar, kann ihn jedoch (noch) nicht als Vater akzeptieren. Auf den Familienzeichnungen der Kleinen hat er entweder ein Messer im Auge oder Pennerkacke auf dem Kopf. Dylan, der kleine schmächtige Junge mit Brille, ist da etwas zurückhaltender. Brad, der nach einem „Röntgenunfall“ beim Zahnarzt keine Kinder mehr produzieren kann, setzt alles daran, die beiden für sich zu gewinnen, liest Ratgeber wie „Step by Stepdad“ und verbringt so viel Zeit wie möglich mit den Knirpsen.

Als Dylan schließlich eines Tages zu Brad kommt, um ein Männergespräch zu führen, ist Brad überglücklich. Just in diesem Moment kündigt sich der leibliche Vater zu Besuch an, was die Mutter, gespielt von Ex-TV-Krankenschwester Linda Cardellini, gar nicht so erfreut, denn sie hatte Dusty zuletzt gesehen, bevor sie vor einigen Jahren Brad kennengelernt hatte. Doch Brad, die Freundlichkeit in Person, will einfach, dass sich alle gut verstehen, und will ihn vom Flughafen abholen...

»He looks if Jesse James and Mick Jagger had a baby!« - Brad Whitaker

Will Ferrell, der den Film zusammen mit Adam McKay und ihrer Produktionsfirma Gary Sanchez Productions mitproduziert hat, erinnert sich: »Mark ist einfach einer dieser Leute, die sich nie Gedanken darüber machen müssen, cool auszusehen oder zu agieren. Er wurde schon so geboren, während unsereins das ganze Leben über versucht, das zu tun, was ihm auf natürliche Weise zukommt. Mark brachte das alles in Dusty mit ein. Er ist der Mann, der bereits eine perfekt abgenutzte Lederjacke im Schrank hat und nicht etwa eine, die er in einer Bananenrepublik gekauft hat, um cool auszusehen. Und jeden Morgen durchläuft Mark ein zweistündiges Fitnesstraining, währen ich noch im REM-Schlaf bin.«

Und so erscheint dann auch Dusty bei seiner Familie - mit Lederjacke auf einem riesigen, röhrenden Motorrad. Brad hat er erst einmal am Flughafen stehen lassen. Und auch wenn sich Dusty Brad gegenüber recht ignorant verhält, versucht Brad, mit seinem Konkurrenten in Einklang zu kommen. Und schon nach kurzer Zeit kann der Kampf um die Gunst der Kinder beginnen: Während Brad versucht, cooler und taffer zu sein, übt sich Dusty in den alltäglichen Aufgaben eines Vaters, was für beide keine leichte Aufgabe ist.

»Will ist wie eine Hauskatze, während Mark ein Löwe ist«, lacht Regisseur und Co-Autor Sean Anders, der zusammen mit John Morris bereits für Filme wie Hot Tub Time Machine, Mr. Poppers Pinguine, Wir sind die Millers, Dumm und Dümmehr und Kill the Boss 2 verantwortlich zeichnet. »Doch diese männlichen Männer, die Motorrad fahren, sind nicht unbedingt die größten Väter der Welt. Sie können es sein. Doch in diesem Fall sieht man, auch wenn Dusty natürlich cool und in allem gut zu sein scheint...in seinem Herzen ist er in Wirklichkeit ein wenig verängstigt, ein Vater zu sein. Und das hat Brad ihm voraus. Und wirklich, beide Figuren sind dadurch motiviert, von ihren Kindern geliebt zu werden, und ich denke, das ist etwas, womit sich jeder identifizieren kann.«

»Did you just gulp?« - Brad Whitaker

Und so kommt es zu recht aberwitzigen Szenen, Mark Wahlbergs Ruf eines „echten Mannes“ gerecht zu werden, den er in Boogie Nights als Pornodarsteller Dirk Diggler bekam, wenn er bei einer Fruchtbarkeitsuntersuchung zusammen mit Brad und Sara bei einem befreundeten (was sonst) Arzt sein Geschlechtsteil zeigt und Sara dann doch erstmal wieder in Erinnerung gerufen wurde, wie lang Dustys „Teil“ war, oder der in Filmen mit Wahlberg immer wieder auftretende Running Gag, wo er ohne Shirt rumläuft und mit seinem gestählten Sixpack-Oberkörper prahlt und jemand ihm sagt, er möge endlich ein Shirt anziehen.

Auch auf Brads Arbeitsstelle beim Jazz-Radiosender „103.6 - The Panda“ findet er in Brads Boss, grandios gespielt von Thomas Haden Church, sogleich einen neuen Kumpanen. Während Brad bereits zwei Leute beauftragt hat, einen neuen Senderjingle aufzunehmen, die beide etwas lahm klingen, wird „Marky Mark“ ans Mikro gelassen und liefert prompt den perfekten Sound, den man bei diesem Angeber nie vermutet hätte.

»Mark kann sehr witzig sein, aber er hat eigentlich was von einem wahren Superhelden«, gibt Sean Anders zu. »Eines Tages, als wir auf einem Basketballfeld drehten, warf er gleich beim ersten Versuch einen Fußball übers ganze Feld direkt in den Korb! Und der vielsagende Teil der Geschichte ist, dass er dabei gar keine Reaktion zeigte! Ich meine, wer macht sowas und fängt nicht hinterher gleich an, allen Hi-Five zu geben?! Für ihn war das Nichts!«

Aber Dusty muss Minuspunkte einstreichen, wenn es darum geht, Geduld zu haben, wie z.B. beim Abliefern der Kinder in der Schule, wo all die Autos in einer Schlange stehen müssen. Dusty ist cool, kann tolle Geschichten von seinen Abenteuern erzählen, aber wenn es ums Eingemachte geht, das tägliche Familienleben zu meistern, kommt er einfach nicht an Vorbildsvater Brad heran.

Daddy's Home ist eine gelungene Familienkomödie, die ungewöhnlicherweise mal nicht dem klassischen Muster verfällt, sich bis zum Derbsten gegenseitig eins auszuwischen, sondern unter dem Motto „der bessere Vater gewinnt“ ein „sportliches“ Gerangel zeigt, bei dem Will Ferrell nicht wie üblich den schwerfälligen Blödmann gibt, sondern eher den liebevoll pazifistischen Daddy Jedermann verkörpert. Es gibt viel zu lachen und zu schmunzeln, doch es gibt auch einige Gags, die vermutlich nur im englischen Original funktionieren bzw. für Erwachsene gedacht sind. Aber natürlich hat der Film auch einiges an unglaublicher Slapstick-Komik zu bieten, bei denen Kids bestimmt ihren Spaß haben. Und vor allem zeigt der Film auf, dass man auch als Patchworkfamilie miteinander auskommen kann... ■ mz

Komödie
USA 2015
96 min


mit
Will Ferrell (Brad Whitaker)
Mark Wahlberg (Dusty Mayron)
Linda Cardellini (Sarah)
Scarlett Estevez (Megan)
Owen Vaccaro (Dylan)
Thomas Haden Church (Leo Holt)
Bobby Cannavale (Dr. Francisco) Matti Klemm
u.a.

drehbuch
Brian Burns
John Morris
Sean Anders

musik
Michael Andrews

kamera
Julio Macat

regie
Sean Anders

produktion
Gary Sanchez Productions
Good Universe
Paramount Pictures
Red Granite Pictures

verleih
Paramount

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