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Into the Woods
Into the Woods ist die mitreißende, moderne Verfilmung einiger der beliebtesten Märchen der Gebrüder Grimm und verknüpft komisch und gefühlvoll zugleich die klassischen Erzählungen von Aschenputtel, Rotkäppchen, Hans und die Bohnenranke und Rapunzel zu einer ganz neuen Geschichte. Basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Erfolg inszenierte Rob Marshall, Regisseur des Oscar®-prämierten Filmmusicals Chicago, den musikalischen Welterfolg mit einem fulminanten Starensemble.
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Das Musical „Into the Woods“ feierte am 5. November 1987 im Martin Beck Theater am Broadway Premiere. Die Produktion war in 764 Vorstellungen zu sehen und gewann den Tony® Award für die „Beste Originalmusik“, das „Beste Musical Libretto“ und die „Beste Hauptdarstellerin in einem Musical“.

Seit der Premiere wurde „Into the Woods“ immer wieder auf der ganzen (englischsprachigen) Welt inszeniert, war 1988 auf einer US-Tour und zwei Jahre später am Londoner West End zu sehen, wurde sowohl dort als auch am Broadway später noch einmal neu aufgelegt und auf dem Sender PBS ausgestrahlt. Das 10. Jubiläum wurde darüber hinaus mit einem großen Konzert gefeiert.

Nun inszenierte Rob Marshall, der mit Chicago bereits Musicalerfahrung gemacht hat, Stephen Sondheims Musical fürs Kino. Fans des Musicals bekommen sogar noch einen neuen Song als Bonus dazu! In Deutschland ist das Musical relativ unbekannt, da Songs und Texte immer schwer ins Deutsche zu übersetzen sind. Wer allerdings der englischen Sprache mächtig ist, hat es eventuell schon mal in New York oder London zu Gesicht bekommen.

Im Gegensatz zu „Chicago“ sind die Lieder in diesem Musical jedoch recht melodisch und leicht gefällig und verbreiten ein wohliges Gefühl. »Für Stephen ist es unglaublich wichtig sicherzustellen, dass seine Musik und die Songtexte wirklich mit den gesprochenen Worten und der Geschichte verschmelzen«, erläutert Autor James Lapine. »Er hat ein erstaunliches Talent dafür, sich in die Köpfe der Figuren zu versetzen und mit ihren Stimmen zu sprechen. Niemand verwandelt so spielerisch Dialoge und Monologe in Songs wie er!«

Die erfolgreiche Kombination aus Sondheims Songs und Lapines Geschichte ist einer der Hauptgründe, warum das Musical so gefeiert und auch nach all den Jahren noch so sehr geliebt wird. Wenn man jetzt noch die Filmbesetzung dazu betrachtet, ist der Film einfach ein Muss! »Für mich ist „Into the Woods“ ein Musical mit Hirn«, sagt Meryl Streep, die in der Vergangenheit vergleichbare Rollen meist abgelehnt hatte. »Wir sprechen hier von Sondheim und Lapine, also ist wirklich Intelligenz am Werke. Das Ganze sieht toll aus und ist auf der Gefühlsebene enorm befriedigend. Aber das ist eben nicht alles, sondern es kommt noch ein weiteres Element hinzu, was bei uns Künstlern die Begeisterung entfacht und dafür sorgt, dass wir wirklich unser Bestes geben wollen.«

Während Sondheim die Märchen lediglich von den Zeichentrickfilmen her kannte, richtete sich Lapine mehr an die Originalmärchen - sehr zum Gefallen von Anna Kendrick, die hier „Aschenputtel“ Cinderella spielt: »Das Ungewöhnliche daran ist, dass unsere Cinderella-Geschichte eigentlich direkt der alten Version der Gebrüder Grimm entstammt. Auch dort bekommt sie das Kleid und die Schuhe, die sie zum Ball trägt, von dem Baum am Grab ihrer Mutter. In gewisser Weise kann sie sich also sogar einer Art von Magie bedienen, wenn es nötig ist.«

Als Rob Marshall erstmals Emily Blunt für den Film zu gewinnen versuchte, sagte er ihr, dass er nicht nach einer Sängerin, sondern einer Schauspielerin suche. So kam sie zum Vorsprechen und sang „Moments in the Woods“, die große Nummer der Bäckersfrau, und sie bekam den Job. »Anschließend nahm ich auch Gesangsunterricht, was mir sehr geholfen hat. Doch letztlich kam ich immer wieder zu der Ansage zurück, dass ich auch in den Musicalnummern vor allem Schauspielerin sein sollte«, erklärt sie. »Als wir das erste Mal live vor allen anderen singen mussten, war das natürlich trotzdem ein etwas aufregender Moment. Doch letztlich wussten wir alle, dass jeder von uns in der gleichen Position war.«

Marshall war immer überzeugt davon, dass Blunt ideal für die Rolle sei. Doch er hatte keine Vorstellung davon, wie talentiert sie auch als Sängerin war. »Als sie vorsang, konnte ich es gar nicht glauben«, erinnert er sich. »Am Ende ihres Songs ertappte ich mich dabei, wie ich weinte. So glücklich war ich, jemanden gefunden zu haben, der wirklich alle Voraussetzungen für die Rolle der Bäckersfrau mitbrachte.«

Emily Blunt fügt an: »Wer wie ich das Singen nicht unbedingt gewohnt ist, muss den Nagel bei solchen Aufnahmen wirklich auf Anhieb auf den Kopf treffen. Und weil ich einen so starken emotionalen Bezug zu der Figur und den Texten hatte, musste ich immer darauf achten, dass ich aufmerksam genug bin, um auch beim Singen jedes einzelne Wort zu verstehen und sie so gut wie möglich auszudrücken.«

Die Rolle von Cinderellas Traumprinzen, der so unbedingt eine Braut finden will, ging an Chris Pine, der nicht zuletzt durch seine Rolle als neuzeitlicher Captain James T. Kirk zu Weltruhm kam. Als James Lapine damals die Figur erschuf, wollte er, dass der Prinz ein ganz klassischer Märchenheld ist. »Er ist in der Rolle des Prinzen groß geworden, und das ist alles, was er kann. Schwäche hat er eigentlich nicht im Programm, so sehr ist er gewohnt, immer das zu bekommen, was er will«, erklärt Lapine.

»Eine meiner Lieblingsstellen im Drehbuch ist die, wo Cinderella ihm sagt, dass er sich der Herausforderung stellen und ein guter König sein müsse«, sagt Chris Pine. »Darauf antwortet er, dass er zum Charmant-Sein erzogen wurde, nicht zur Aufrichtigkeit. Das ist eigentlich die Quintessenz seiner Person.« Star Trek-Fans werden sicher einige Parallelen zu Kirk feststellen und sich kräftig amüsieren, wenn sich der Prinz z.B. beim Duell sein Oberteil aufreißt und sich samt Schwert brüstet, ganz so, wie es William Shatner mit dem Flottenkapitän in den 60ern getan hat.

Anna Kendrick war positiv überrascht davon, was für ein begabter Komiker Pine ist. »Natürlich ist er total charmant und gutaussehend. Doch ich war wirklich begeistert, mit wie viel cleverem Witz er den Prinzen spielte«, berichtet sie. »Für einen kurzen Moment mag er mal aus dem Konzept gebracht worden sein, wenn etwas schief ging. Doch gleich darauf waren dann schon wieder diese affektierten Prinzenstimme und die entsprechenden Manierismen zurück, was einfach nur witzig war.«

Als Pine erstmals für die Rolle vorsprach, hatte Marshall noch keine Ahnung von seiner darstellerischen Vielseitigkeit. »Ich wusste nicht, dass er singen kann oder dass er so lustig ist«, erinnert er sich. »Mir war lediglich bekannt, dass er ein toller Schauspieler, sehr smart und unglaublich gut aussehend ist. Doch es dauerte nicht lange, bis ich auch all seine anderen Talente kennenlernte.«

Eines der Ziele von Sondheim und Lapine war es, den Märchen einen realistischen Twist zu geben, und genau das war es auch, was viele der Schauspieler an der Geschichte besonders reizte. So erklärt Anna Kendrick: »Dass an vielen High Schools immer nur der erste Akt inszeniert wird, liegt daran, dass der mit dem Happy End aufhört. Doch eigentlich ist es der zweite Akt, der die Geschichte erst so unglaublich gehaltvoll und relevant macht.«

Und das ist auch der Punkt, der den Filmgenuss stört, denn nach guten 90 Minuten ist der Film eigentlich schon zu Ende. Die Handlung ist abgeschlossem, doch der Film geht noch weiter, um zu zeigen, dass die Geschichten der Figuren, wie auch im Leben, nicht mit dem Happy End aufhören zu existieren. Und letztlich endet der Film dann auch praktisch mitten im Aufbruch.

Märchenfans werden sich trotzdem über dieses Mash-up freuen, nicht zuletzt wegen der amüsanten Geschichte von James Lapine und den eindringlichen Songs von Stephen Sondheim. Man wird ja derzeit mit Märchen verwöhnt, neben der TV-Serie Once upon a Time läuft jetzt auch noch Kenneth Branaghs Real-Cinderella samt Eiskönigin-Vorfilm im Kino, nicht zu vergessen die 6 auf einen Streich-Reihe jährlich zu Weihnachten. Märchen und Gesang kennt man schließlich noch von den Disney-Zeichentrickfilmen. Diesmal sind die Figuren nicht gezeichnet, aber gesungen wird hier auch. Diesmal jedoch müssen die Schauspieler singen und agieren. Da ist es allein schon sehens- und hörenswert, Schauspieler zu sehen und vor allem singen zu hören, von denen man so etwas nicht gewohnt ist.

»Was ich an diesem Film so besonders liebe, ist nicht nur die Tatsache, dass er auf so vielen verschiedenen Ebenen funktioniert, sondern vor allem, dass er so durch und durch unterhaltsam ist«, fasst Rob Marshall zusammen. »Die ganze Geschichte ist eine einzige aufregende Reise, deren Weg im Wald von so vielen unterschiedlichen Figuren mit ihren Songs gekreuzt wird. Aber sie hat eben auch wirklich tiefgründige, berührende und wichtige Dinge über das Leben zu sagen.« ■ mz

Musical/Fantasy
USA 2014
125 min


mit
Emily Blunt (Bäckersfrau) Bianca Krahl
James Corden (Bäcker) Tobias Müller
Anna Kendrick (Cinderella) Anne Helm
Hope Davis (Cassandra)
Meryl Streep (Hexe) Dagmar Dempe
Chris Pine (Cinderellas Prinz) Nico Sablik
Daniel Huttlestone (Jack)
Tracey Ullman (Jacks Mutter) Silke Matthias
Christine Baranski (Stiefmutter) Liane Rudolph
Tammy Blanchard (Florinda)
Lucy Punch (Lucinda) Nana Spier
Johnny Depp (Wolf) David Nathan
Lilla Crawford (Rotkäppchen) Marie Christin Morgenstern
Mackenzie Mauzy (Rapunzel) Yvonne Greitzke
Billy Magnussen (Rapunzels Prinz) Leonhard Mahlich
Annette Crosbie (Großmutter) Luise Lunow
Frances de la Tour (Riese)
u.a.

drehbuch
James Lapine (nach seinem gleichnamigen Musical)
Stephen Sondheim (Musical)

musik
Stephen Sondheim

kamera
Dion Beebe

regie
Rob Marshall

produktion
Walt Disney Pictures
Lucamar Productions
Marc Platt Productions

verleih
Disney

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