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Interstellar


Brand und Cooper auf der Eisstation
© Warner Brothers/Melinda Sue Gordon

War es vor 50 Jahren noch die Neugier, die die Astronomen und -physiker angetrieben hat, ins All zu reisen, wird es in einer unbestimmten Zukunft der Überlebensdrang der Menschheit sein, der uns ins All zieht - auf der Suche nach bewohnbaren Planeten. Auf diese Suche schickte die NASA ein Dutzend Astronauten, die Planeten erkunden sollten, die man nach dem plötzlichen Erscheinen eines Wurmlochs in der Nähe von Saturn durch Sonden entdeckt hatte.

Während Farmer wegen anhaltenden Sandstürmen kaum noch eine Ernte schaffen, kämpft der klägliche Überrest der NASA um Ergebnisse und hofft, mit einem Shuttle und der Raumstation Endurance ein Team auf die andere Seite des Wurmlochs zu schicken, um herauszufinden, welcher der neuen Planeten denn nun für die Menschen geeignet sei, da die Kommunikation durchs Wurmloch nur einseitig funktioniert.

Die Nolan-Brüder Christopher und Jonathan schicken uns nach Inception erneut in ein atemberaubendes Unternehmen, das sich nicht nur an den wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert, sondern sich auch vor den Vorläufern, insbesondere Stanley Kubricks 2001 - Odyssee im Weltraum, verneigt. Christopher Nolans Anspielungen auf den Klassiker sind offensichtlich, nicht nur durch die atemberaubende Darstellung des Weltraums oder Hans Zimmers monumentaler Musik, auch durch die Integration der Roboter TARS und CASE, die durch ihre Programmierung mit Humor als einzige das Publikum zum Lachen bringen.

Ansonsten gibt es nichts zu lachen im Universum. Die Menschheit steht kurz vor der Ausrottung und auch sonst scheinen die Sterne nicht ganz so günstig zu stehen. Ähnlich wie bei Danny Boyles Sunshine ändert sich etwa ab Filmmitte das Tempo und die Richtung des Films. In der ersten Stunde des beinahe 3-stündigen Films wird viel erzählt, durch diverse Kleinigkeiten die Geschichte aufgebaut, um dann in ein actionorientiertes Weltraumabenteuer zu kippen, das aus einer Mischung aus Star Trek und Gravity anmutet.

Das muss nicht unbedingt schlecht sein, doch so intellektuell, wissenschaftlich und episch der Film auch sein will, geht es am Ende dann doch nur um Spekulationen, Vermutungen und Wunschdenken, wo wir schließlich bei Neill Blomkamps Elysium ankommen, in dem übrigens Matt Damon die Hauptrolle gespielt hatte, der hier eine ebenfalls signifikante Rolle spielt. (Um nicht zu sagen, den Film eigentlich ruiniert!)

Wenn die Luft knapp wird, müssen die Helden im Film improvisieren und Pläne ändern. Ähnlich wird es beim Drehbuchschreiben gewesen sein. Wahrscheinlich hätte der Stoff für eine ganze Serie gereicht, zumindest einen Weihnachtsmehrteiler im TV - man denke da an Die Mars-Chroniken, From the Earth to the Moon oder (wenn auch eher fantastisch) Taken.

Das eigentliche Familiendrama um einen Ex-Piloten, der mit Sohn, Tochter und Schwiegervater auf einer von Sandstürmen geplagten Farm am buchstäblichen Ende der Welt lebt, beschäftigt sich mit Raum und Zeit, Gravitation, Magnetfeldern, Wurmlöchern und all dem anderen Zeug, das Science Fiction zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Das sind die fundamentalen Erkenntnisse der Menschheit über das Universum, eingepackt in 169 Minuten langes, großes Kino, das zum Mitdenken und Mitfühlen als auch zum Mitfiebern anregt. (Mitärgern kann man sich schließlich auch, wenn man sich zum Beispiel fragt, warum man einen Bruchpiloten mit Albträumen als „besten Piloten“ bezeichnet.)

Auch wenn Logik teilweise in Wurmlöchern verschwindet, der Film in der ersten Stunde ein wenig Straffung erfordert hätte und mit einem scheußlich unpassenden kitschigen Ende aufwartet, bietet er doch Star-Kino par excellence und ein außergewöhnliches Kinoerlebnis, das wahlweise im 70mm-Filmformat oder auch im IMAX®-Format (exklusiv in Berlin und Karlsruhe in Deutsch oder Englisch) zu sehen ist. ■ mz

16. November 2014
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OT: Interstellar
Drama/SciFi/Abenteuer
USA 2014
169 min


mit

Matthew McConaughey (Cooper) Benjamin Völz
Mackenzie Foy (Murph jung)
Jessica Chastain (Murph) Manja Doering
Ellen Burstyn (Murph alt)
Anne Hathaway (Amelia Brand) Marie Bierstedt
John Lithgow (Donald) Jürgen Kluckert
Michael Caine (Professor Brand) Jürgen Thormann
Timothée Chalamet (Tom jung)
Casey Affleck (Tom) Tim Sander
Wes Bentley (Doyle) Robin Kahnmeyer
David Gyasi (Romilly) Dennis Schmidt-Foß
Andrew Borba (Smith)
Topher Grace (Getty) Timmo Niesner
William Devane (Williams) Reinhard Kuhnert
Matt Damon (Dr. Mann) Simon Jäger
David Oyelowo (Schuldirektor)
Collette Wolfe (Ms. Hanley) Victoria Sturm
Bill Irwin (TARS) Frank Röth
Josh Stewart (CASE) Torsten Sense
Leah Cairns (Lois)
u.a.

drehbuch
Christopher Nolan
Jonathan Nolan

musik
Hans Zimmer

kamera
Hoyte van Hoytema

regie
Christopher Nolan

produktion
Legendary Pictures
Lynda Obst Productions
Paramount Pictures
Syncopy
Warner Brothers

verleih
Warner Brothers

Kinostart: 6. November 2014