Edge of Tomorrow
© Warner Brothers/Village Roadshow
Regisseur Doug Liman, bekannt für seine Filme Swingers und Go! sowie Die Bourne Identität und Mr. & Mrs. Smith inszenierte dieses Actionspektakel nach dem sogenannten „Leichtroman“ (gibt es hauptsächlich nur in Japan, ist Din A6 groß und mit zahlreichen Bildern bestückt) „All you need is kill“ von Hiroshi Sakurazaka. Liman konnte mit dem Versager Jumper bereits erste Erfahrungen im Sci-Fi-Bereich sammeln und präsentiert uns nun einen Leinwandkracher (im wahrsten Sinne des Wortes) um eine außerirdische Kriegsmacht, die die Erde erobern will und größtenteils bereits Kontinentaleuropa eingenommen hat.
»Das Konzept dieser tatsächlich einzigartigen Zeitschleife hat es mir wirklich angetan«, sagt er. »Sie eröffnet der Story eine neue Dimension und gab mir die Gelegenheit, Toms Figur intensiv auszuloten: Tag für Tag erleben wir, wie Cage an den Abgrund gerät. Gezwungenermaßen entwickelt er sich zum Soldaten, zum Mann, der er sein muss. Wenn ich auf ein solches Projekt stoße, das uns eine tiefschürfende Botschaft vermittelt und sie in überwältigende Action und wunderbaren Humor verpackt, dann möchte ich den Film sehr gern machen.«
Der Held des Films wird von Tom Cruise gespielt, der nach außen hin auch die beste Besetzung dafür ist. Er spielt nämlich Major William Cage, das Aushängeschild der Special Forces gegen die Aliens in den Medien - kurz: Er ist der PR-Mann, der vor die Kameras tritt und Interviews gibt. Er hat keine Erfahrung mit Waffen und kann kein Blut sehen. Als er von General Brigham (Brendan Gleeson ist wie immer herrlich trocken) an die Front versetzt wird, weil sie jeden Soldaten brauchen, versucht er, wie es ein aalglatter PR-Guru nun mal tut, sich herauszureden.
»Diese Rolle hat mir wirklich Spaß gemacht«, sagt Cruise. »Dem Namen nach ist Cage zwar Soldat, er hat aber keinerlei militärische Ausbildung, dient nur als Sprachrohr für Verlautbarungen im Krieg, und er hat so gar nichts Heldenhaftes an sich. Tatsächlich ist er nicht einmal ein Held wider Willen, sondern ein Feigling, der alles versucht, um sich vor dem Kampfeinsatz zu drücken. Doch jetzt muss er die blutige Schlacht wieder und wieder durchleben. Immer wenn er aufwacht, beginnt sein schlimmster Albtraum von vorn.«
Doch beim General stößt er auf taube Ohren. Auch wenn dieser dem britischen und Cage dem US-Militär angehört, so sitzt Brigham doch am längeren Hebel und lässt Cage als Deserteur verhaften. Frisch zur Ruhe „getazed“ wacht dieser am nächsten Morgen an einem Londoner Flugzeughangar auf, von dem aus die Truppen an die Front geschickt werden, degradiert und in Handschellen mit Marschgepäck - bereit zum (Auf-)Sammeln. Sich herauszureden hat bei Master Sergeant Farell (Bill Paxton in Höchstform) keinen Sinn. Dieser hat die Marschpapiere und steckt Cage zur Einheit J, die in Kürze nach Frankreich an die Front muss - ein Selbstmordkommando, wie sich herausstellen soll, Operationsname: Der Untergang.
Alles geht ziemlich schnell: Kurzerhand befindet er sich an Bord eines Armee-Transportflugzeugs in einem schwer artillerierten Maschinenanzug (dem sogenannten Exo-Anzug), den er nicht einmal bedienen kann! Schon beim Anflug auf die Küste wird der Transporter beschossen und die Truppe muss sich verfrüht abseilen. Unten angekommen herrscht Chaos. Die Transporter stürzen ab, töten dabei Soldaten, andere werden von den sich fies schnell bewegenden Aliens mit Tentakeln (sogenannte „Mimics“) getötet, bevor sie ihre Waffen nachladen können.
Plötzlich entdeckt Cage am Strand Rita Vrataski, die Soldatin, die die Schlacht um Verdun gewonnen hatte und fortan als „Engel von Verdun“ in den Medien bezeichnet wurde. Und Emily Blunt ist doch ein Engel, oder? Diesmal darf sie auch ordentlich Muckis zeigen, anstatt immer „nur“ hübsch auszusehen. Rita wird auch unter den Soldaten als „Full Metal Bitch“ bezeichnet, denn sie zeigt den Aliens, wer hier das Sagen hat. Doch diese sind völlig unbeeinflusst von irgendwelchen Medien, und prompt - ZACK - stirbt sie vor Cages Augen.
»Mir bringt es großen Spaß, eine so toughe, unerschrockene und körperlich gefährliche Frau wie Rita zu spielen«, sagt sie. »Beim Lesen des Skripts fiel mir auf, dass die echt coole Story und die intensiven Actionsequenzen mit einer Menge Humor gepaart sind, aber auch mit unerhörter Entschlusskraft und der Beharrlichkeit des menschlichen Verstands.«
Es gibt zwar Filme, in denen namhafte Schauspieler bereits früh in der Handlung durch den Tod ihrer Figur aus dem Film unerwarteterweise ausscheiden, doch hier sollte das nicht so sein. Kurze Zeit später opfert sich Cage, der immernoch nicht weiß, wie man seinen Anzug entsichert, mit einer Mine und nimmt einen Außerirdischen mit. Dieser war jedoch ein Anführer, ein „Alpha“, der die außerirdische Invasion vor Ort „leitete“. Doch plötzlich wacht Cage wieder an dem Hangar in Handschellen auf und wird in Kürze die Bekanntschaft mit Master Sergeant Farell und der Einheit J machen...
Alles wiederholt sich - gesagte Sätze, Ereignisse. Und Cage stirbt erneut am Strand, jedoch nicht bevor er von Rita gesagt bekommt: „Finde mich, wenn du aufwachst! Sag mir, dass du das hast, was ich hatte!“ Und so vergehen ein paar Tageswiederholungen (mal kürzer, mal länger - je nachdem, wie schnell und wodurch Cages Leben ausgehaucht wird), bis er endlich zu Rita auf der Basis vordringen kann. Was folgt ist ein mühsamer Kampf um die Menschheit. Und nur einer kann diesen Kampf gewinnen und das fortführen, was Rita in Verdun versucht hat - Major Cage... Und das war nur der Anfang!
Tom: Ich bin kein Soldat.
Rita: Nein, bist du auch nicht, du bist eine Waffe.
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Tom Cruise berichtet, dass er sich von diesen völlig unvorhersehbaren, höchst unerfreulichen Umständen angesprochen fühlte: »Durch die Struktur der Story und den Mechanismus der Zeitschleife wird der Zuschauer in die Handlung hineingezogen, er begreift die Regeln und begleitet Cage auf seiner ständig beschleunigten Entwicklung. Obwohl er denselben Tag immer wieder erlebt, wirkt das nicht wie eine Wiederholung, denn er ändert sein Verhalten ständig, immer wieder treibt er die Handlung voran.«
Wie vor einem echten Kampfeinsatz begannen Cruise und Blunt ihr Training schon lange vor dem eigentlichen Drehbeginn. »Man kann so viel trainieren wie man will, eine Million Kilometer joggen, aber so ganz kann man sich doch nicht darauf vorbereiten«, gesteht Emily Blunt. »Man muss sich einfach daran gewöhnen. Und das war sehr schwer. Ritas Kampfstil besteht oft aus Luftsprüngen, sie rutscht unter die Tentakeln der Aliens, springt, lässt sich über sie abrollen und schlägt aus dem Sprung zu. Das soll sehr intensiv wirken, aber gleichzeitig auch ästhetisch. Für mich war es eine ungeheure Herausforderung, die Choreografie zu verinnerlichen und mir ihren Kampfstil anzueignen.«
Bei der Entwicklung und Gestaltung der Ausrüstung und Bewaffnung der Soldaten für den Kampfeinsatz legte Liman in Absprache mit Produktionsdesigner Oliver Scholl und Kostümdesignerin Kate Hawley fest: Was in Bezug auf die Waffentechnologie neu erfunden wurde, soll so wirken, als ob sie in naher Zukunft tatsächlich entwickelt werden könnte – entsprechend den Verteidigungsprogrammen, die heutzutage rund um die Welt getestet werden.
Dazu der Regisseur: »Wir stellten uns eine Hi-Tech-Ausrüstung vor, wie sie vom Militär entwickelt werden könnte. Militärs verkaufen ihr Produkt nicht, stellen also den praktischen Nutzen über das Design. So soll die Rüstung aussehen – einfach und grob, nichts Stromlinienförmiges.« Das Ergebnis ist der unvergessliche Look des vielseitig verwendbaren Exo-Anzugs.
Liman forderte auch, dass der Anzug die Schauspieler nicht völlig verdeckt – ihre Körperformen sollen sichtbar bleiben. Weil die Darsteller rennen, kämpfen, springen und kriechen müssen, war ein Anzug nötig, der mit seinen vielen Details allein von dem Darsteller bedient werden kann, der in ihm steckt. Gerade deshalb sieht der Anzug so realistisch aus.
Scholl, Hawley, Cruise und das Exo-Anzugteam gaben sich alle erdenktliche Mühe mit der perfekten Umsetzung der Entwürfe. Vom Helm bis zu den Stiefeln musste alles zusammenpassen – vor allem auch deshalb, weil Cruise, Blunt und viele weitere Schauspieler ihre Stunts selbst ausführten.
»Der für Rita angefertigte Exo-Anzug soll sich von denen der anderen Soldaten absetzen. Rita ist eine Kreuzritterin – eine überlebensgroße Heldin, dabei aber sehr schön«, sagt Kate Hawley. »Wir wollten auf jeden Fall Anflüge des Girlie-Looks vermeiden, aber auch ein Catsuit sieht leicht zu fantasymäßig aus. Mit ihrem eigenen Stolz und ihrer Ausdrucksweise setzt sich Rita von den anderen ab, wirkt viel persönlicher, und das müssen wir auch durch das Kostüm ausdrücken. Zum Beispiel benutzt sie als Waffe das Rotorblatt eines abgestürzten Helikopters. Sie wirkt wie Johanna von Orleans, und deswegen sprühten wir rote Spritzer auf die Brustpartie des Anzugs, wie sie auch im Roman erwähnt werden. Damit drücken wir aus, dass sie bereits in der Hölle gewesen ist und jetzt zurückkehrt, um uns davon zu erzählen.«
Dazu Emily Blunt: »Rita trägt im Film nicht einmal einen Helm, weil sie weiß, dass der doch nichts nützt. Sie hat es faustdick hinter den Ohren. Ich fühlte mich unglaublich stark, als ich diese Rüstung anlegte und an der Spitze von 20 baumlangen Kerls losmarschierte.« Es war gar nicht einfach, die Darsteller in diese Exo-Anzüge zu zwängen. Jeder Schauspieler hatte ein persönliches Team von vier Leuten, die speziell für das Anlegen des Exo-Anzugs zuständig waren.
Tom Cruise legte persönlich großen Wert darauf, diese tägliche Ankleidephase zeitlich zu reduzieren. »In der Testphase dauerte es etwa 30 Minuten, bis ich drinsteckte«, berichtet er. »Wenn man ihn aus irgendeinem Grund ausziehen muss, gehen 30 Minuten von der Drehzeit ab. Also habe ich dem Team gesagt: „Bis zum Drehstart schaffen wir das in weniger als einer Minute.“ Ich habe mir tatsächlich Stoppuhren besorgt und nahm die Zeit. Das wurde ein regelrechter Wettbewerb. Und sie haben es tatsächlich geschafft, das auf 30 Sekunden zu reduzieren.«
Als Hiroshi Sakurazaka, Autor von „All you need is kill“, den Dreh besuchte, schlug Cruise vor, er solle einen der Exo-Anzüge anprobieren. »Ich habe weder die Figur noch die Ausdauer, den Anzug zu tragen«, erzählt Sakurazaka. »Ich konnte kaum ein paar Schritte machen, vom Schauspielen oder sonst was ganz zu schweigen. Doug Liman ließ mich in dem Anzug als Komparse auftreten, und nach zehn Wiederholungen der Einstellung war ich allein vom Stehen völlig erschöpft!«
Als Oliver Scholl sich anfangs mit den Filmemachern zusammensetzte, um über den Look des Films zu sprechen, war die einhellige Meinung, die apokalyptische Stimmung nicht zu forcieren, obwohl es um Krieg und eine Invasion Außerirdischer geht. Dazu Scholl: »Wir wollen deutlich machen, dass es immer noch eine Welt gibt, deren Rettung sich lohnt.«
Der gesamte Film wurde in England gedreht, vor allem in den Warner Brothers Studios Leavesden. Edge of Tomorrow war der erste Film, der auf dem frisch renovierten Studiogelände entstand. Neben den neun Studiohallen mit insgesamt 90.000 Quadratmetern verfügt das Studio über ein 49 Hektar großes Außengelände. So bietet Leavesden die idealen Voraussetzungen für eine groß angelegte Küsteninvasion, ein Militärgelände am Heathrow Airport inklusive Kampfausbildungshalle und Landegefährt, einen fast völlig zerstörten Louvre sowie weitere Sets und Kulissen.
Die Szenen im vom Krieg verwüsteten Paris entstanden ebenfalls komplett in Leavesden. Zu diesem Zweck baute Scholl ein zerstörtes Wahrzeichen nach: den Louvre. Das Besucherzentrum ist in die Luft gesprengt, große Zementblöcke sind auf Schutt und Leichen gestürzt, das Geländer der Rolltreppe führt nirgendwo hin – sie sieht aus, als ob sie in der Mitte durchgebrochen wäre, und erzeugt die Illusion, als ob sie sich halb über dem Boden, halb darunter befindet. Sechs funktionierende Wasserfälle wurden in das Set eingebaut, um die Überflutung als Folge der Zerstörung zu demonstrieren. Und als Verbeugung vor Sakurazakas Roman brachte man japanische Plakate an, die eine Ausstellung im Museum vor Beginn der Alien-Invasion ankündigen.
Eine Schlüsselszene findet auf den Champs-Élysées statt: Bei Minusgraden drehte das Filmteam nachts auf dem von Scholls Team nachgebauten Place de la Concorde. Das 75x75 Meter große neu gebaute Wasserbecken wurde zu diesem Zweck 15cm tief mit Wasser gefüllt – dafür wurden 100.000 Liter Wasser benötigt. Umgeben war das Set von einer 8,5 Meter hohen Greenscreen. Man baute Statuen und eiserne Gitter des Originalplatzes nach, und wer genau hinsieht, entdeckt auch Teile von Kleopatras Obelisk, während zerstörte Autos auf der überfluteten Straße vorbeitreiben.
Zu den Originalschauplätzen gehören das Verteidigungsministerium in Whitehall und die Horse Guards Avenue, Waterloo Bridge, ein denkmalgeschütztes englisches Farmhaus aus den 1690er-Jahren auf einem 9 Hektar großen Anwesen in Petersfield, der Coach & Horses Pub in Farringdon und The Mall am Hyde Park. Und Geschichte schrieb der außergewöhnliche Moment auf dem Trafalgar Square...
Eine wesentliche Ausnahme gleich zu Anfang des Films bildet Cages Ankunft im Hauptquartier der „United Defense Force“ (UDF): Erstmals überhaupt erhielt ein Filmteam die Genehmigung, mit einem Helikopter mitten auf dem berühmten Londoner Trafalgar Square zu landen! Die Landung des Helikopters auf dem Trafalgar Square war ein Privileg, das noch niemals genehmigt worden war – abgesehen von britischen Militäreinsätzen, und auch dann nur in Notfällen.
Glücklicherweise wurden die Filmemacher vom Londoner Bürgermeister Boris Johnson unterstützt. Das Büro des Bürgermeisters stimmte sich dabei mit der Greater London Authority, dem Westminster Council, Transport for London, dem Charing Cross Police Department, der berittenen Polizei, der Reiterwache, der Londoner U-Bahn, der National Gallery und anderen Behörden ab, um diese Sequenz zu ermöglichen.
Außerdem verteilte das Filmteam per Hand 8000 Briefe an Unternehmer und Anwohner im Umkreis von 700 Metern um den Trafalgar Square, um sicherzustellen, dass jedermann über die geplanten Dreharbeiten informiert war. Am Drehtag wurden die berühmten Brunnen am Trafalgar Square abgestellt. Dion Beebe hatte elf Kameras auf der Straßenebene und auf den Dächern platziert, um die Szene aufzunehmen. Die Polizei sperrte das Gebiet ab – der gesamte Verkehr musste umgeleitet werden. Keine Einzelheit überließ man dem Zufall.
Dazu Tom Cruise: »Die Landung des Helikopters auf dem Trafalgar Square zählt zu den außerordentlich coolen Momenten meiner Karriere, die ich an Drehorten rund um die Welt verbracht habe. Wir waren alle begeistert darüber, dass es klappte, und wunderbarerweise hat Doug mich persönlich an Bord gefilmt. Das hat alles großen Spaß gemacht.«
Edge of Tomorrow ist ein wahnsinnig aufwändiger Film, was man ihm auch ansieht. Auch die Computereffekte bei den Kampfszenen mit den Aliens wirken flüssig, damit man während der Szenen gar nicht erst auf die Idee kommt, daran zu denken. Da ist alles Schall und Rauch - Hollywood in Perfektion. Doch jede Perfektion hat auch Macken, an die niemand vorbeikommt.
Die lustigen bzw. absurden Szenarien kennt man bereits aus Filmen wie Groundhog Day (Und täglich grüßt das Murmeltier) oder 12:01, dass man hier, wenn man diese Filme kennt, das nur bedingt komisch empfinden kann. Im Bezug zur heutigen Zeit kommt es einem immer wieder so vor, als wenn man sich in einem Computerspiel befindet. Man muss immer wieder das Level neu starten, damit man die Aufgabe auch lösen kann, um ins nächste Level zu gelangen. Als Gamer-Bonbon sieht man schließlich, wie die beiden Hauptfiguren ihren Weg durchs Level „Strand“ mit Hilfe von eigens erstellten „Cheats“ meistern - links, dann rechts, ducken, rennen, 2 Sekunden warten, dann am Felsen vorbei, 3 Schritte nach links usw...
Wenn Cage zu Beginn am Strand landet, erinnert das Szenario sehr an die Anfangssequenz von Der Soldat James Ryan - hier allerdings mit dem Unterschied, dass die Schlachtszenen für einen Kriegsfilm recht unblutig dargestellt werden. Keiner liegt mit abgetrenntem Arm hilfeschreiend am Boden oder muss zum Mediziner geschleppt werden, vermutlich weil die Aliens hier effektiver töten als die Nazis damals, aber letztlich wohl doch eher, damit man den Film für die Gamer-Zielgruppe freigeben kann.
Das Gesamtszenario an sich ist aber recht interessant zu verfolgen, vor allem, da die Aliens auf Kontinentaleuropa gelandet sind und von dort aus die Welt erobern. Man belächelt zwar die lokalen Nachrichten und Schilder mit der Aufschrift „VORSICHT GEFAHR“, doch wirkt der Film konsequent stimmig, und man fiebert mit den Helden mit, wie sie ihren Widerstand gegen die außerirdische Gefahr meistern.
Auch die Kamera ist bei den Kriegsszenen nicht ganz so verwackelt, dass man sich übergeben müsste. Allerdings nervt das beim 3D ein wenig, das zudem auch unnötig erscheint. Was man aber immer wieder gern sieht, sind Emily Blunts geschmeidige Bewegungen, wenn sie auf der Übungsstation ihre Liegestütze ausübt und sich dann aufstreckt, um auf ihren Filmpartner einzugehen. Das ist aber auch im ganzen Film die einzige Szene, die irgendwie sexy wirkt, sich dafür jedoch ein-, zweimal wiederholt.
Wer also starke Nerven besitzt, um einen spannenden Kriegsfilm durchzustehen, gern Kriegsspiele am PC zockt, Zeitreisestoffen nicht abgeneigt ist, oder einfach nur mit Popcorn einen Männerkinoabend bestreiten will, der ist bei diesem Film genau richtig. Aber auch hartgesottene Frauen sind willkommen - Emily Blunt macht's vor und reiht sich ein in die noch nicht so große Liste der Action-Queens... ■ mz