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Room 237

Doku/Film | USA 2013 | 103 min | OmU | FSK 16 | rapid eye movies
von Rodney Ascher

Für die einen ist Stanley Kubricks Film Shining ein Meilenstein des Horrorfilms, für die anderen ein Werk weit unter den Möglichkeiten des Meisterregisseurs. Dazwischen blühen Verschwörungstheorien von Leuten, die in dem 1980 veröffentlichten Klassiker geheime Botschaften vermuten. Fünf dieser etwas anderen Kubrick-Exegeten kommen in Room 237 zu Wort.

Der Film gleicht ihre skurrilen Mutmaßungen mit Originalszenen aus Shining ab und geht noch weiter: Er dringt in ihre Köpfe ein und visualisiert ihre Bewusstseinsströme. Ein abgefahrener Trip durch ein Labyrinth ohne Ausgang, in dem die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion fließend sind.

Kubrick gilt als Perfektionist, und Rätsel sind sein Markenzeichen. Fünf Fachleute ganz unterschiedlicher Herkunft, die die Leidenschaft für Shining eint, sind angetreten, um den vielen Andeutungen, Fährten und Symbolen auf den Grund zu gehen und die tieferen Schichten von Shining freizulegen.

Ungeahntes kommt dabei zum Vorschein: Versteckte Phallussymbole im Bildmaterial, offensichtliche Anschlussfehler, die gleichfalls Botschaften transportieren, neue Anhaltspunkte, für die nicht ganz so neue Verschwörungstheorie, Kubrick habe die Bilder der Apollo-Mondlandung gefälscht, Referenzen zum Holocaust und zum Genozid an den Indianern und, als ob das alles nicht genug wäre, wird empfohlen, Shining unbedingt vorwärts und rückwärts zu gucken.

Room 237 gleicht einer geführten Tour durch einen faszinierenden Film und ist ein Versuch ihn zu dekodieren. Diese Ode ist pures Vergnügen und ein Muss für jeden Kubrick-Fan. Rodney Aschers Dokumentation des Horror-Meilensteins ist eine wissenschaftliche und auch liebevoll versponnene Untersuchung, sowohl die Entmystifizierung als auch die Mystifizierung eines Filmklassikers, zugleich ein persönliches Essay voller Witz und Ironie und eine Reflektion über einen einzigartigen Filmemacher. ■ rem

13. Oktober 2013
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