Mittwoch, 24. April 2024

The Factory


Mike Fletcher ist auf der Suche nach seiner Tochter.
© StudioCanal
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Der ehemalige, australische Schauspieler Morgan O'Neill (Sea Patrol, Supernova, Crocodile Dundee in Los Angeles) zeigt in seiner zweiten Regiearbeit John Cusack als Polizeidetektiv Mike Fletcher, der seit Jahren wie besessen hinter einem Serientäter her ist, der es auf junge, obdachlose Mädchen abgesehen hat. An seiner Seite ermittelt Kollegin Kelsey Walker, gespielt von unser aller Lieblingsschwester aus Dexter - Jennifer Carpenter.

Hier ist sie zwar eine genauso taffe Polizistin, besitzt jedoch kein so saloppes Mundwerk wie ihre Dexter-Serienfigur Debra Morgan. Es liegt an ihr, ihren Partner zu unterstützen und beizustehen, sowie auch dessen Kopf zurechtzurücken, als eines Nachts seine Tochter verschwindet. Die Hinweise verdichten sich, dass auch sie Opfer des gejagten Verbrechers wurde.

Fletchers Besessenheit bringt ihn an den Rand der Erschöpfung, denn der erhöhte Motivationsschub lässt ihn schlaflos durch das kalte Buffalo streifen, einen Hinweis nach dem anderen verfolgen, bis er den Täter endlich findet. Als er ihn schließlich entlarvt, muss er feststellen, dass der Entführer eine Brutfabrik unterhalten hatte, um jede Menge Nachkommen zu zeugen...

Normalerweise erscheinen solche Filme zumeist direkt auf DVD, da sie gängige Klischees routiniert bedienen und in der Regel kaum Überraschungen darbieten. Irgendwo hat man jede erdenkliche Thrillervariation bereits gezeigt bekommen. Doch bei diesem Film gibt es nicht nur eine überraschende Auflösung, sondern auch einen unüblichen Plot.

„Basierend auf wahren Ereignissen“ heißt es zur Einleitung, was vermutlich auf einen Polizeibericht bzw. Zeitungsartikel zurückzuführen ist, worin jemand obdachlose Mädchen entführt und geschwängert hat. Der Rest wurde von O'Neill und Co-Autor und -Produzent Paul Leyden, der übrigens selbst bis vor kurzem in TV-Serien und Daily Soaps gespielt hat, hinzugedichtet, um daraus einen Film zu machen.

Mit John Cusack, dessen letzte zwei Filme es hierzulande nicht ins Kino geschafft haben (The Raven seit 7. Dezember 2012 und The Paperboy ab 18. Juli 2013 auf DVD), bekommt die Geschichte einen versierten Leithammel, der selbige auch voran treibt. Ebenfalls clever besetzt ist auch Jennifer Carpenter als seine Partnerin, und wie immer großartig als Durchgeknallte: Mageina Tovah (The Shield - Gesetz der Gewalt, Die himmlische Joan, Spider-Man 2+3).

O'Neill lässt seine Hauptfigur ordentlich leiden. Nicht nur, dass Mike wegen des Jobs seine Familie vernachlässigt, er muss auch noch seine Teenager-Tochter vor einem Herzensbrecher schützen und verliert sie zusätzlich an den von ihm gejagten Verbrecher, dessen sehnlichster Wunsch ist, eine Familie zu haben. Die Autoren verweben das Thema Familie in dieser Geschichte bis hin zum entscheidenden, überraschenden Ende.

Der Film ist atmosphärisch dicht erzählt, die kalte Winterluft passend zur düsteren Handlung. Bis auf die Anfangssequenz verzichtet O'Neill auf explizite Gewaltdarstellung, deutet vieles an, versetzt den Zuschauer in die Köpfe der Figuren. Das wirkt schon gruselig genug. Dass solch ein Film im Kino schwer zu vermarkten ist, zeigt sich an der mangelnden Pressepromotion des Verleihs. Das könnte aber auch am Sommerloch liegen... ■ mz

4. Juli 2013
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OT: The Factory
Thriller
USA/CAN/F 2012
104 min
FSK 16


mit

John Cusack (Mike Fletcher)
Jennifer Carpenter (Kelsey Walker)
Dallas Roberts (Carl)
Mae Whitman (Abby Fletcher)
Sonya Walger (Shelley Fletcher)
Mageina Tovah (Brittany)
Katherine Waterston (Lauren)
Gary Anthony Williams (Darryl)
Michael Trevino (Tad)
Cindy Sampson (Crystal)
Vincent Messina (Jed)
u.a.

drehbuch
Morgan O'Neill
Paul A. Leyden

musik
Mark Isham

kamera
Kramer Morgenthau

regie
Morgan O'Neill

produktion
Dark Castle Entertainment
Silver Pictures
StudioCanal

verleih
StudioCanal

Kinostart: 4. Juli 2013